Die Kunst des Bondage, auch Shibari genannt, ist eine Praxis, die auf die japanische Tradition des Fesselns mit Seilen zurückgeht. Obwohl es auf den ersten Blick einschränkend erscheinen mag, ist es in Wirklichkeit ein Werkzeug, das vielen Menschen ein Gefühl geistiger Freiheit und eine tiefe Verbindung mit sich selbst und ihrem Partner vermittelt.
Für viele Teilnehmer ist das Fesseln eine Form der Meditation. Der Fesselungsprozess erfordert sowohl von der fesselnden Person als auch von demjenigen, der die Erfahrung macht, volle Konzentration. Der Rhythmus der Atmung, die Berührung des Seils auf der Haut und das gegenseitige Vertrauen schaffen einen Raum, in dem die Sorgen und Gedanken des Alltags der vollen Präsenz des Augenblicks weichen. Dies befreit den Geist von den Belastungen und dem Druck des täglichen Lebens.
Bondage ermöglicht auch die Erkundung der eigenen Grenzen und Gefühle. Die Hingabe an die Fesselung vermittelt paradoxerweise oft ein Gefühl der Kontrolle über die eigenen Gefühle und Reaktionen. Andererseits erhält der Bondage-Praktizierende die Möglichkeit, seine Kreativität und Sensibilität auszudrücken, indem er die Seile kunstvoll arrangiert.
Die Grundlage dieser Praxis ist Vertrauen, Respekt und Kommunikation. Bondage ist nicht nur eine körperliche Empfindung, sondern vor allem eine emotionale Reise, die zu einem tieferen Verständnis von sich selbst führen kann.
Die Kunst des Bondage ermöglicht es den Teilnehmern, eine neue Dimension der Freiheit zu entdecken - die geistige und emotionale Freiheit, die sich aus der völligen Hingabe an den Moment ergibt und eine Intimität entstehen lässt, wie man sie im Alltag nur selten findet.